Als Hans Scharrer, Gründungsmitglied der VFTN und Mitglied der Sektion Röthenbach, in den 1970er Jahren von Nürnberg ins Lehental zog, wurde ihm bewusst, wie wenig der Verein in Kirchenreinbach und den umliegenden Gemeinden bekannt war.
Wenn man sich mit den alten Kirchenreinbachern unterhielt, war bis zu diesem Zeitpunkt die VFTN nur als „die Nürnberger“ bekannt. Der erste Gedanke in Kirchenreinbach eine Sektion zu gründen stammt schon aus den 1950er Jahren, als mit dem Bau des Buchberghauses begonnen wurde.
Hans Scharrer, fand mit Hans Pickel und Ernst Wallfahrer zwei Mitstreiter, die die Gründung einer Sektion in Kirchenreinbach vorantrieben.
Am 17. April 1971 fand im „Gasthaus Pickel“ die Gründungsversammlung der „Sektion vorm Wald“ statt. Der Namen wurde von Ernst Wallfahrer vorgeschlagen und von der Gründungsversammlung einstimmig angenommen.
Erste Verwaltung: | |
1. Sektionsleiter | Hans Scharrer |
2. Sektionsleiter | Hans Pickel |
Kassier | Ernst Wallfahrer |
Schriftführer | Dora Galsterer |
Sportwart | Andreas Beck |
Der Sektion vorm Wald erging es in den ersten Jahren nach der Gründung, genauso wie vielen neugegründeten Vereinen. Der Euphorie der Gründer begegnete sehr bald Skepsis der Umgebung. Man versuchte den eigenen Standort zu bestimmen, suchte nach Anerkennung und stellte wiederholt fest, dass alles gar nicht so leicht ist. Die Überlebenschance, die man der Sektion vorm Wald gab, wurde nicht als besonders groß eingestuft.
Im Laufe der Jahre wurde jedoch durch gezielte Vereinsarbeit – wobei der Sport eine wichtige Rolle spielte – viel Kontakt zu Vereinen und zur Bevölkerung in der Umgebung hergestellt.
Die eigene Standortbestimmung, geprägt durch steten Mitgliederzuwachs aus Kirchenreinbach und der nahen Umgebung, nahm konkrete Formen an. Der Verein entwickelte sich von einer Sektion zum Dorfverein.
Öffentliche Veranstaltungen im sportlichen und gesellschaftlichen Bereich fanden Anerkennung und breite Unterstützung.
Anerkennung und Unterstützung erfordern natürlich auch Gegenleistungen – gerade auf dem Land – dies ist den Mitgliedern der Sektion bewusst, und deshalb nehmen sie auch gerne an Veranstaltungen anderer Vereine teil.
Die Chronik zum 20jährigen Bestehen (1991) schrieb dazu:
Heute nach 20 Jahren freuen wir uns, dass wir den richtigen Weg gefunden haben.
Am Ziel sind wir noch lange nicht – wir sind ja auch noch jung!
In der Chronik steht weiterhin:
Die Sektion vorm Wald hat 42 Mitglieder (Mitgliederstand 2016; 88 Erwachsene, 49 Kinder, 3 Ehrenmitglieder). Die Altersstruktur ist eine gesunde Mischung aus einem starken Mittelalter, einigen Erfahrenen und erfreulicher weise einer steigenden Anzahl an jüngeren Mitgliedern. Dazu kommt eine Kindergruppe, die auch für die Zukunft weiter hoffen lässt. Wichtig bei der Mitgliederpolitik ist uns, dass jeder freiwillig den Weg zu uns sucht, Ideale mitbringt und sich aktiv am Vereinsleben beteiligt, denn die Arbeit eines Vereins ist nur von den Mitgliedern abhängig.
Heute nach 20 Jahren können wir deshalb auch zufrieden zurückblicken und ermutigt in die Zukunft schauen.
Diese Ideale werden bei der Sektion vorm Wald auch noch heute, 25 Jahre später sehr groß geschrieben.
Obwohl die VFTN ein Mitglied im Bayerischen Landessportverband ist, war sie noch nie ein reiner Sportverein, wenn auch der Sport innerhalb der Sektionen und des Hauptvereins immer eine tragende Rolle spielte.
Die Chronik schrieb dazu.
Bereits in den ersten Jahren nach der Gründung begannen gezielte Aktivitäten, deren Schwerpunkte im Breitensport liegen. Es beginnt bei der Kindergruppe – der wichtigsten – denn sie ist die Zukunft. Unser Sportprogramm umfasst, Waldlauf, Skilauf, Kegeln, Schwimmen, Radfahren, Skigymnastik und nicht zu vergessen, dass Wandern. Für jeden etwas!
Was vor 25 Jahren noch so bescheiden klingt, ist heute eines der Aushängeschilde der Sektion.
Mit den Burgen- und Schlösserlauf veranstaltet die Sektion seit 13 Jahren einen Crosslauf, der über die Gemeindegrenzen hinaus bekannt ist. Mit Maxi Morner, Lydia Zahner, Klaus Hanske, Maximilian Knobus und Benjamin Späth hat sie Läufer in Ihren Reihen, die beachtliche Erfolge erzielen und unter anderen die Alterklasse im Landkreiscup gewannen.
Auch bei anderen Laufveranstaltungen findet man immer wieder den Namen der Sektion vorm Wald. Unter anderem gewann die Sektion vorm Wald schon mehrmals das Gemeindekegeln und das Gemeindeschießen.
Nicht nur der Sport, sondern auch das Gesellschaftliche, kommt bei der Sektion nicht zu kurz.
Dafür sorgen viele Veranstaltungen, die teils öffentlich und teils vereinsintern stattfinden.
Zur Tradition geworden ist schon das Schmiedefest, der Ostermarsch zum Ossinger (bzw. Waldlust), die Skifahrten, die Ausflüge zu Sportveranstaltungen (Biathlon-Weltcup, Skifliegen), die Sonnwendfeier und die Weihnachtsfeier. Jahrzehnte lang wurde das Schlosshoffest und Nockertal durchgeführt. Nicht vergessen sollte man dabei auch die unzähligen Hüttenabende am Buchberghaus.
Außer Sport und Geselligkeit, engagieren sich die Mitglieder auch im Landschafts- und Naturschutz. Nicht zu vergessen sind dabei die Pflege der Wanderwege rund um die Gemeinde.
Als großer Erfolg der Sektion vorm Wald darf dabei der Burgen- und Schlösser-Wanderweg (Laufstrecke des Burgen- und Schlösserlauf) genannt werden. Der von der Sektion angelegt wurde und es geschafft hat im Wanderzirkus der Gemeinde Etzelwang aufgenommen zu werden.
Das Vereinsleben wird von den Mitgliedern gestaltet und bestimmt. Natürlich müssen einige die Initiative übernehmen, Anstöße geben, organisieren und auch arbeiten.
Mitglieder der Gründungsgarde und einige Verantwortliche der Gründungszeit, sind leider nicht mehr unter uns, wir wollen diesen Sektionsmitgliedern gedenken: Hans und Gretel Scharrer, Hans Pickel, Hans Beck, Hans Heinl, Werner Zimmermann, Ernst Wallfahrer, Georg Igl, Andreas Beck, Werner Sertl, Karl Hauenstein. Danksagen für Ihre Arbeit können wir nicht mehr, dafür werden wir sie in Erinnerung behalten.
Langjährige Mitglieder:
Heidi und Rudolf Späth (1973), Robert Christau (1975), Heidi und Konrad Hauenstein (1975), Sertl Paula (1976), Margot Hauenstein (1976), Maria Hauenstein (1976), Rudolf Pickel (1978), Monika und Werner Grötsch (1979), Hannelore Sokol (1979), Erwin Morner (1980)
Die Sektion vorm Wald ist heute die größte Sektion der VFTN und erfreut sich in den letzen Jahren über Mitgliederzuwachs, vorwiegend im Bereich der Jugend.
Die Geschichte der Sektion ist noch nicht am Ende, sie wird weitergeschrieben.