Schloss Kirchenreinbach

Burgen- und Schlösser Wanderweg

 Auf den Spuren von Rittern und Schlossherren

Die 13 km lange Rundwanderung führt uns rund um Kirchenreinbach zu historische Stätten der Gemeinde Etzelwang. Er wurde 2003 von der Sektion vorm Wald, der Vereinigung Freier Touristen Nürnberg, als Staffel-Cross-Laufstecke initiiert und 2010 auf Initiative von Roman Berr (Bürgermeister Etzelwang) in das Wanderwegnetz der Gemeinde Etzelwang mit aufgenommen.

Durch die gute Beschilderung des Wanderzirkus Amberg-Sulzbacher Land ist für die gesamte Wanderung keine Wanderkarte nötig. Der Weg ist in beiden Richtungen, mit Entfernungsangaben, gut geschildert.

Die Wegbeschreibung dieser Wanderung startet in Kirchenreinbach (Etzelwang).

Wanderer die mit der Bahn anreisen, müssen ab Bahnhof Etzelwang der Beschilderung des Erzweges (Rots Kreuz) in Richtung Rupprechtstein folgen. Nach einem Anstieg von ca. 1,4 km treffen Sie dann unterhalb der Ruine Rupprechtstein auf den Burgen- und Schlösser Weg und können diesen dann in beiden Richtungen folgen.

                                                      Schloss Kirchenreinbach

                                        Geschichte des Schlosses Kirchenreinbach

Die erste urkundliche Erwähnung des Schlosse Kirchenreinbach stammt aus dem Jahr 1383. In einem Brief bezeichnet sich Friedreich Kemnater als Burgmann von Kirchenreinbach. Das Schloss dürfte sicherlich schon älter sein. In einer Schenkungsurkunde an das Kloster Engelthal im Jahr 1268 wird ein Otto de Ravmpach (Kirchenreinbach) benannt. Dies berechtigt zur Annahme, dass es damals schon ein Schloss bzw. ein Herrensitz in Kirchenreinbach gegeben hat.

In den folgenden Jahrhunderten wechselten immer wieder die Schlossherren. Die jetzige Form des Schlosses stammt vermutlich aus dem 16. Jahrhundert. Damals wurde das Hauptgebäude um zwei Anbauten nach Osten und nach Norden erweitert.

1848 war der Ritter Falkner von Sonnenburg so hoch verschuldet, das er das Anwesen an die Brauerei Müller verkaufte, die das Schloss 1877 in einen östlichen und westlichen Teil aufgeteilt.

Der östliche Teil befand sich bis 2007 in Privatbesitz.

Der westliche Teil wurde von der protestantischen Schulgemeinde gekauft und diente von 1877 bis 1974 als Schulhaus.

Den letzten Bewohnern des Schlosses, der Familie Wallfahrer, noch mehr aber dem Lehrer Otto Spacil und seiner Ehefrau Edeltraud ist es zu verdanken, dass das Schloss eine umfangreiche Ausstattung an antiken Möbeln und Einrichtungsgegenständen aufweist. Die Ausstattung wird durch seine Sammlung von historischen Geräten und Werkzeug aus Haushalt, Landwirtschaft und Handwerk ergänzt.

Vom Schlosshof, (Start des Burgen- und Schlösser Lauf) folgen wir den Reinbach nach rechts und treffen an der Busstation Kirchenreinbach auf die Beschilderung des BSL Weg. Die erste Etappe der Wanderung führt uns über den Achtler Weg, am Feuerwehrhaus vorbei aus dem Ort. Nach 500 m ebener Strecke, kommt nach der Überquerung der AS 38 der erste anspruchsvolle Teil der Wanderung.

Auf dem Weg zu den Münchener Höfen müssen auf 1,5 km, in drei Anstiegen, 110 Höhenmeter überwunden werden. In München angekommen führt unser Weg nach links Richtung Hauseck in einen malerischen Buchenwald. Nach dem ansträngenden Anstieg können sie sich auf den nächsten 2 km etwas erholen. Auf der Hälfte der Strecke verlassen wir den Bergkamm nach links. Wir überqueren einen kleinen Taleinschnitt, der uns aus dem Wald entlang einer Haselnussplantage wieder in den Wald führt. Nach zwei kleinen Anstiegen treffen wir in Hauseck auf eine Teerstraße. Der eigentliche Wanderweg führt uns auf der Teerstraße nach links. Wer den 500 m langen Aufstieg nach rechts nicht scheut, wird mit einem wunderbaren Blick auf die Burgruine Hauseck belohnt.

Ruine Hauseck

Geübte Kletterer können die ehemalige Burgberg erklimmen und den weiten Blick in die Hersbrucker-Schweiz geniesen.

                                                      Geschichte der Burg Hauseck

Die Burg Hauseck wurde um 1050, an einer alten Handelsstraße errichtet. Diese Route verband die fränkischen Städte mit Böhmen. Die Aufgabe der Burg bestand vermutlich darin, einen Abschnitt der wichtigen Ost-West Verbindung die von Nürnberg über Hirschbach, Kirchenreinbach, Vilseck nach Eger führte, zu kontrollieren und zu schützen.

Als Besitzer der Burg werden der Pfalzgraf Rudolf II (1338), der Böhmen-König und späterer Kaiser Karl IV (1354) und Otto V von Brandenburg aus dem Hause Wittelsbach (1373) genannt. Ihnen folgten der Ritter von Wolfstein, mehrere Herzöge von Bayern und Nürnberger Patrizierfamilien. Durch Kriegseinwirkungen brannte die Burg im Jahr 1554 nieder und wurde nicht wieder aufgebaut.

Die zweite Etappe führt uns von Hauseck nach Rupprechtstein. Wir folgen der Teerstraße bergab nach links und treffen nach einem halben Kilometer auf die Verbindungsstraße Schmidtstadt-Hirschbach, die wir überqueren. Der folgende Teil führt uns auf Wander- und Flurwegen, ein kurzes Stück entlang des Höhlenwegs (Grüne 3) den sie nach links in den Wald folgen können. Der Weg führt direkt durch die Dürrnberghöhle und mündet wieder in den BSW.

Dürrnberghöhle

Durch das romantische von Dolomitfelsen gekrönte Schöpfertal, das den Ostrand des Naturschutzgebietes „Schwarzer Brand“ bildet, gelangen wir nach Gerhardsberg.

Kurz vor Gerhardsberg sehen wir das erste mal wieder unseren Ausgangspunkt Kirchenreinbach. Vor dem Ort folgen wir der Beschilderung scharf nach rechts, danach geht es kurz bergauf entlang einer Pferdekoppel.

Leider kommt es bei diesen Markierungen immer wieder vor, dass die Beschilderungen (Pfähle) umgefallen sind.

Nun können Sie bei einem kleinen Abstieg Kräfte sammeln, denn nach der Überquerung der AS 38 folgt der schwierigste Teil der Strecke. Hier müssen auf 2 km knapp 100 Höhenmeter bewältigt werden. Nach dem ersten steilen Anstieg folgt eine flachere Passage, links an einer Waldwiese entlang, die dann uns nach einer rechten Spitzkehre noch einmal leicht ansteigend zur früheren Burg Rupprechtstein führt.

Dort ist der Einstieg für die Wanderer, die ihre Tour in Etzelwang starten.

Burg Rupprechtstein

                                                  Geschichte der Burg Rupprechtstein

Die erste Urkundliche Erwähnung der Burg Rupprechtstein stammt aus dem Jahr 1243. Zu dieser Zeit dürfte die Burg Rupprechtstein schon über 200 Jahre alte gewesen sein. Rupprechtstein liegt wie Neidstein oberhalb der „Goldenen Straße“. Diese wichtige Handelsstraße führte über Hohenstadt, Heuchling, Ziegelhütte nach Neukirchen b. Sulzbach-Rosenberg und verband Nürnberg mit Pilsen und Prag.

Die Burg beheimatete viele Adelsgeschlechter darunter Albertus de Ruprechtestein (bis ca. 1300) Ulrich von Freudenberg (1343) Hans Joachim von Warnstett (1601) Zacherias von Quetz (1651). Nach dessen Tod wurde die Hofmark unter den Nachfahren aufgeteilt. Dies führte dazu, dass Teile der ehemaligen Anlage immer wieder die Besitzer wechselten. 1754 werden die Familie Hartung und von Oelhafen als Eigentümer genannt. 1810 verkaufte die Familie von Oelhafen das Anwesen. Die Burg wurde dem Verfall ausgesetzt. 1903 erwarb Johann Georg Pickel das ehemalige Herrenhaus am Fuße der Burg und baute es zu einem Gasthof mit Pension um.

Die dritte Etappe führt uns von Rupprechtstein zum Schloss Neidstein. Dieser Teil ist der entspannteste der gesamten Wanderung. Die ersten 2 km nach Rupprechtstein führen uns leicht bergab nach Tabernackel. Am Ortseingang können sie entscheiden, ob Sei den Abstecher nach rechts zum Burgberg und Schloss Neidstein nehmen, oder direkt der asphaltierten Ortsverbindungsstraße Tabernackel/Kirchenreinbach nach links folgen, die Sie nach einem kleinen Anstieg wieder zum Beginn unserer Wanderung führt.

Schloss Neidstein 

Schloss Neidstein

                                                  Geschichte des Schlosses Neidstein

Die Vorgänger Burg von Neidstein wurde vermutlich im Jahr 1050 erbaut. Sie diente wie die schon beschriebene Burg Rupprechtstein ebenfalls der Sicherung der „Goldenen Straße“. Die Burg wurde im Landshuter Erbfolgekrieg zerstört und 1513 von Jobst von Prant zum Schloss umgebaut. Bekannt wurde Schloss Neidstein durch Otillie von Faber-Castell und den amerikanischen Schauspieler Nicolas Cage, der sich kurzzeitig Schlossherr von Neidstein nennen durfte.